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72-Stunden-Aktion

„Hier war ich Lehrer und Student“

Esta Leander Luena und Goodluck Mully seit Anfang April als „weltwärts“-Freiwillige in Würzburg – Junge Lehrer aus dem Partnerbistum Mbinga im Kindergarten und im Kilianeum-Haus der Jugend aktiv – Abschiedsbesuch bei Bischof Jung: „Bistumspartnerschaft ist ein echter Schatz“

Würzburg/Mbinga (POW) „Mimi ni nani“ erklingt es im Würzburger Bischofshaus. Die „weltwärts“-Freiwilligen Esta Leander Luena (27) und Goodluck Mully (28) aus dem Partnerbistum Mbinga in Tansania verabschieden sich mit einem Lied auf Kisuaheli von Bischof Dr. Franz Jung. „Du, o Herr, hast mich hierher gebracht, du kümmerst dich um mich“ – das Lied ist auch ein Dank für die Zeit, die sie im Bistum Würzburg verbracht haben. Seit fast einem Jahr leben und arbeiten die beiden Lehrer in Deutschland und sammelten dabei neue Eindrücke und Erfahrungen. Ende Februar werden sie in ihre Heimat zurückkehren. Die Organisation dieses Freiwilligendienstes liegt federführend in den Händen des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und wird in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der Weltkirche durchgeführt.

Esta Leander Luena stammt aus Luhagara, einer Außenstelle der Pfarrei Litumbandyosi. Sie ist Lehrerin für Kisuaheli und Geschichte und hat ein Jahr lang an der Mambali Secondary School unterrichtet, das bedeutet, die Klassen acht bis einschließlich zwölf. In Würzburg lernte sie eine ganz andere Altersgruppe von Kindern kennen. Sie war im Kindergarten Sankt Rita im Stadtteil Sanderau eingesetzt. „Hier war ich gleichzeitig Lehrer und Student“, erzählt sie lächelnd. Wenn sie den Kindern vorgelesen habe, hätten diese ihr beispielsweise erklärt, wie schwierige Wörter ausgesprochen werden. Mehr über die deutsche Lebensart habe sie bei Besuchen in den Familien der anderen Freiwilligen erfahren. Einer ihrer Lieblingsplätze in Würzburg ist der Hofgarten der Residenz, erzählt die junge Frau. Wenn sie wieder in Tansania ist, wird sie eine neue Stelle als Lehrerin suchen.

Sowohl Luena wie auch Mully wohnten im Kilianeum-Haus der Jugend in Wohngemeinschaften mit anderen Freiwilligen. Für Goodluck Mully war das Kilianeum zugleich Arbeitsort. Er unterstützte den Hausmeister bei seiner Arbeit und half im Café Dom@ain. Außerdem war er bei der Sommertour der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) dabei, dem Freizeitprogramm der Kirchlichen Jugendarbeit in den Sommerferien, und besuchte Schulen im ganzen Bistum. Einmal pro Woche war er im Büro des Referats Weltkirche eingeplant. In seiner Freizeit habe er viel Fußball gespielt und sei gejoggt, erzählt er. Mully ist Lehrer für Geografie und Politik/Sozialwissenschaften an der Kigonsera Catechist Secondary School und wird dort nach seiner Rückkehr nach Tansania wieder unterrichten.
„weltwärts“ sei ein gutes Programm, erklären beide. „Man trifft viele Menschen, lernt eine andere Kultur kennen“, sagt Mully. Er freue sich schon darauf, an seine Schule zurückzukehren und die Partnerschaftsarbeit zu vertiefen. Die Partnerschaft zwischen den beiden Bistümern sei sehr wichtig, betont Bischof Jung: „Sie ist ein echter Schatz.“ Es gebe so viele Verbindungen – zwischen Pfarreien, Schulen oder über den Verein Würzburger Partnerkaffee. Seinen ersten Besuch im Bistum Mbinga im Oktober 2021 beschreibt der Bischof als eine „überwältigende Erfahrung“. Es sei ein besonderes Erlebnis gewesen, dass alle sich so viel Zeit für die Gäste aus Deutschland genommen hätten.

Natürlich fielen auch Luena und Mully einige Unterschiede in der Lebensweise auf. Sie habe am Anfang Schwierigkeiten mit der Mülltrennung gehabt, verrät die 27-Jährige: „Diese vielen Tonnen in Blau, Gelb, Grau…“ Mully wiederum wundert sich auch nach einem Jahr über die deutsche Pünktlichkeit und Effizienz. Er habe sehr über die vollen Terminkalender und den ständigen Termindruck gestaunt, gibt er zu und betont: „Wenn man sich in Afrika mit einem Menschen unterhält, dann unterhält man sich.“

„Der Freiwilligendienst macht die Partnerschaft lebendig und sorgt dafür, dass sich die Menschen aus unseren Partnerdiözesen persönlich begegnen“, erklärt Stephanie Kloidt, BDKJ-Referentin für den Weltfreiwilligendienst. Die Coronapandemie habe für die Durchführung noch einmal besondere Herausforderungen mit sich gebracht, zum Beispiel durch die häufigen Änderungen bei den Einreisebestimmungen. Nach ihrer Ankunft in Deutschland mussten Mully und Luena erst einmal in Quarantäne. „Das ist ein schwieriger Start in einer ohnehin schon komplett fremden Umgebung“, sagt Kloidt. Zudem sei Jugendarbeit momentan nur eingeschränkt möglich, vieles musste ausfallen. „Trotzdem konnten Goodluck und Esta vielen Menschen begegnen und das Bistum, die Partnerschaft und die kirchliche Jugend(verbands)arbeit kennenlernen. Wir sind sehr froh, dass sie sich trotz dieser schwierigen Umstände dazu entschieden haben, zu uns nach Würzburg zu kommen.“

Seit Dezember sind auch fünf junge Frauen und Männer, davon drei aus dem Bistum Würzburg, mit dem Weltfreiwilligendienst „weltwärts“ in Tansania. Marina König (Bergtheim) leistet ihren Dienst im Krankenhaus von Litembo, Tina Wirsching (Sommerach) und Elias Herbert (Faulbach) sind in einer Schule/Internat der Missionsbenediktiner Münsterschwarzach in Hanga eingesetzt.

sti (POW)