Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Mehr Informationen:

Mehr Informationen:

72-Stunden-Aktion

Diözesane Sternsingeraussendung in Marktheidenfeld

Diözesane Aussendungsfeier der Sternsinger in Marktheidenfeld – Bischof Jung: „Wir sind gerufen, miteinander Solidarität zu üben“

Marktheidenfeld/Würzburg (POW) Rund 250 Mädchen und Jungen aus allen Regionen des Bistums Würzburg mit ihren Begleitern und Familien – insgesamt etwa 550 Menschen – haben am Donnerstagnachmittag, 3. Januar, an der diözesanen Aussendungsfeier der Sternsinger in Marktheidenfeld teilgenommen. Die jungen Könige zogen vom Balthasar-Neumann-Gymnasium durch die Innenstadt zur Pfarrkirche Sankt Josef. Dort sandte Bischof Dr. Franz Jung die Sternsinger bei einem Gottesdienst aus. „Ihr habt den Auftrag, die frohe Botschaft in die ganze Welt zu tragen, die auch zu den Menschen in Peru geht“, sagte er zu den Jungen und Mädchen. In den Tagen um das Dreikönigsfest am 6. Januar werden rund 8000 Sternsingerinnen und Sternsinger in den Gemeinden des Bistums Würzburg unterwegs sein. Die diesjährige 61. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ und stellt das Thema Behinderung in den Mittelpunkt.

Timo versteht Mathe nicht und verzweifelt an den Hausaufgaben. Anton ist Autist und kann sich nicht konzentrieren. Lisa hat Probleme, auf dem Schwebebalken zu balancieren. „Jeder von uns ist unterschiedlich und hat seine Schwächen und Stärken“, lautete die Botschaft, die vier Sternsinger anhand dieser Beispiele deutlich machten. Auch das Evangelium handelte von einem Mann mit Schwächen – von dem Gelähmten, den vier Männer zu Jesus bringen, indem sie ihn auf einer Tragbahre durch ein Loch in der Decke in den Raum hinablassen.

Es habe ihn immer besonders beeindruckt, dass von diesen Männern keiner ein Wort sage, sagte Bischof Jung in seiner Predigt. „Sie verlieren kein Wort darüber, dass einer von ihnen gelähmt ist. Da klagt keiner, da schimpft keiner. Sie akzeptieren, dass es Menschen gibt in ihrer Gemeinschaft, die anders sind.“ Das sei keinesfalls selbstverständlich. Auch für den Gelähmten sei es nicht selbstverständlich, zu akzeptieren, dass er Hilfe brauche. „Das ist eine große Demutsübung. Es ist gar nicht so einfach, zu sagen: Ich brauche eure Hilfe.“ Wenn es gut gehe, könne die Fürsorge für einen anderen Menschen Gemeinschaft stiften. „Wen man sich um Menschen mit Behinderung kümmert, dann braucht man Einfallsreichtum, einen entschiedenen Willen, und man muss am Ball bleiben“, fuhr Bischof Jung fort. Viele alltägliche Dinge würden auf einmal zu einer großen Herausforderung – eine Treppe, eine enge Tür, Menschen, die im Weg stehen. Gar nicht aus bösem Willen, sondern aus Gedankenlosigkeit. „Die Männer lernen auch, dass nicht alles, was gut gemeint ist, für den auf der Bahre auch wirklich gut ist.“ Manchmal müsse man fragen, wie man am besten helfen könne.

Die Männer in der Geschichte hätten ein einziges Ziel, und das heiße Jesus. „An Weihnachten nimmt Gott den Menschen in seiner Schwäche und Verletzlichkeit an, er verleiht ihm eine Würde. Deshalb sind wir gerufen, miteinander Solidarität zu üben“, sagte der Bischof. Einer der schönsten Sätze im Evangelium laute: Als Jesus ihren Glauben sah. „Menschen können füreinander glauben, auch dann, wenn ein anderer nicht mehr glaubt. Ihr als Sternsinger glaubt stellvertretend für die Kinder in Peru und tragt diese Kinder mit auf Eurem Weg. Und überall, wo man Euch die Türen öffnet, wo sich nicht nur der Geldbeutel, sondern auch das Herz auftut, ereignet sich Betlehem. Da werden wir Mensch füreinander, wie Gott für uns Mensch geworden ist.“ Gott kröne den Menschen mit einer Würde, die ihm niemand nehmen könne. „Wenn wir für andere eintreten, dann machen wir deutlich, dass auch der andere eine Königswürde hat. Ihr gebt den Kindern die Ehre zurück, indem Ihr ihnen Eure Solidarität bekundet“, sagte Bischof Jung zu den Sternsingerinnen und Sternsingern. Er setzte einer Sternsingergruppe symbolisch die Kronen auf und forderte die Kinder und Jugendlichen dazu auf, sich ebenfalls gegenseitig die Kronen aufzusetzen.

Sabrina Assies, Referentin der Regionalstelle Süd des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, und Sebastian Dietz, Diözesanvorsitzender des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dankten den Mädchen und Jungen sowie allen Helfern für ihren Einsatz. „Ihr seid für ganz viele Menschen ein Segen. Ihr seid Teil der größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit“, sagte Assies. Sie wünschte den Mädchen und Jungen „viel Freude, offene Türen, weite Herzen und vor allem auch gutes Wetter“. Am Ende der Feier brachten Sternsinger symbolisch Kreide und Weihrauch zum Altar und ließen sie vom Bischof segnen. „Was Ihr tut, ist Glaubensverkündigung. Es gibt viele Menschen, die Jahr für Jahr auf Euch warten und auf den Segen für jedes einzelne Haus“, sagte Bischof Jung. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von der Gruppe „Glorious“ aus Erlenbach am Main.

Vor dem Gottesdienst hatten sich die Kinder und Jugendlichen im Balthasar-Neumann-Gymnasium getroffen. Dort gab es ein Einführungsprogramm mit Filmen und Workshops, um das Beispielland Peru besser kennen zu lernen. Ein Schwerpunkt war das Thema Inklusion. So konnten die Mädchen und Jungen etwa testen, wie es ist, sich mit dem Rollstuhl fortzubewegen. „Da merkt man, wie anstrengend das mit den Armen ist, vor allem, wenn man keine Hilfe bekommt. Oder bis man die Tür aufbekommt“, erzählten Charlotte Ühlein (11) und Emma Huth (10) von der Sternsingergruppe der Pfarrei Sankt Georg in Trennfeld. Auch konnten die Kinder ausprobieren, wie man mit einer Sehbehinderung zurechtkommt, Stoffbeutel mit Lamas und Sprüchen bedrucken oder ein Sternsinger-Quiz lösen. Ab 16 Uhr zogen alle Sternsinger gemeinsam durch die Innenstadt zur Pfarrkirche Sankt Josef. Veranstalter der diözesanen Aussendungsfeier waren die Kirchliche Jugendarbeit im Bistum Würzburg (kja) sowie der Regionalverband Main-Spessart und der Diözesanverband Würzburg des BDKJ. Gefördert wurde die Veranstaltung außerdem durch den Bezirksjugendrings Unterfranken.

Im Bistum Würzburg sind an den Tagen um das Dreikönigsfest 2019 rund 8000 Mädchen und Jungen als Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs. Bei der Dreikönigsaktion 2018 sammelten sie nach Angaben des Kindermissionswerks in Aachen rund 1,5 Millionen Euro. Insgesamt wurden in den 27 deutschen (Erz-)Dözesen, der Schweiz, Belgien sowie bei weiteren Sammlungen rund 49 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Pastoral, Bildung, Gesundheit, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.sternsinger.de.

sti (POW)