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Länderseminar und Vorbereitungsseminar II Jahrgang 2025/2026

Nach rund einem Monat war die Freude groß, als sich die Freiwilligen am Freitag, den 11. Juli, am Kilianeum in Würzburg wieder in die Arme schließen konnten

Nach rund einem Monat war die Freude groß, als wir uns am Freitag, den 11. Juli, am Kilianeum in Würzburg wieder in die Arme schließen konnten. Voller Enthusiasmus und guter Laune starteten wir ins Länderseminar. Es erwartete uns ein buntes, vielfältiges und spannendes Wochenende mit vielen hilfreichen Informationen über unsere jeweiligen Einsatzorte und Länder. Spielerisch und bei gutem Wetter konnten wir mehr zu Kulturbewusster Kommunikation erfahren und dabei gleichzeitig als Gruppe stärker zusammenwachsen. Abends hatten wir einen Vortrag zur Tropenmedizin, in dem wir unsere letzten Fragen zur Gesundheitsvorsorge klären konnten – zum Beispiel, was man beim Essen und Trinken beachten sollte oder wie man sich vor Tropenkrankheiten schützt.

Am Samstag ging es gemeinsam mit unseren Kooperationspartner*innen weiter. Wir setzten uns intensiv mit Kulturstandards, Geografie und Geschichte unserer Einsatzländer auseinander und verglichen diese mit Deutschland. Ein besonderes Highlight war der Weltkirchesonntag mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom, einem anschließenden Mittagessen sowie einer spannenden Einheit über traditionelle Glaubensvorstellungen in der afrikanischen Gesellschaft von heute. Auch die Freizeit kam nicht zu kurz: Gemeinsam genossen wir Pizza, spielten Spiele, schauten Fußball und besuchten das Kiliani-Volksfest.

Am Montag machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Schonungen zum zweiten Vorbereitungsseminar. Dort trafen wir auf die anderen Freiwilligen aus dem Bistum Bamberg und verbrachten vom 14. bis zum 18. Juli 2025 eine intensive Woche im KjG-Haus. Dieses Mal gestalteten wir die Morgenimpulse selbst - von einer entspannenden Traumreise über eine kleine Stretching-Einheit bis hin zu einer kurzen Choreografie war alles dabei. So starteten wir jeden Tag abwechslungsreich und motiviert. Nach dem Zimmerbeziehen spielten wir zum warm werden Kooperationsspiele, bei denen wir uns noch besser kennenlernen konnten. Anschließend formulierten wir unsere Erwartungen an das Seminar und überlegten, welche Themen uns persönlich besonders wichtig waren. Weiter ging es dann noch mit dem Thema Berichterstattung und worauf es ankommt, wenn wir über unser Jahr im Ausland schreiben. Als Abschluss des Tages hatten wir dann eine Tagebucheinheit zum Thema „Hoffnung“.

Der Dienstag begann mit einem sehr umfangreichen Thema, welches uns durch das gesamte Seminar begleitete: dem Kolonialismus. In Kleingruppen erarbeiteten wir Plakate zu den Themen Kolonialismus, Postkolonialismus und Sklaverei, die wir einander präsentierten. Im Anschluss setzten wir uns vertiefend mit den Themen indigene Völker, moderne Sklaverei und Neoimperialismus auseinander. Am Nachmittag folgte eine intensive Einheit zu „Critical Whiteness“. Wir beschäftigen uns mit Rassismus, weißen Privilegien und Diskriminierung. Nach der Tagebucheinheit zum Thema „Wertvoll“, berichtete Johannes von seinen Erfahrungen aus seinem Jahr in Mbinga (Tansania). Die mitgebrachten Gegenstände aus Tansania machten das Ganze besonders anschaulich und greifbar.

Am Mittwoch setzten wir uns mit dem Thema „Kulturschock“ auseinander. Die ehemalige Freiwillige Johanna gab uns hierbei sehr persönliche Einblicke in ihre Anfangszeit in Kolumbien. Gemeinsam reflektierten wir, wie wir mit herausfordernden Emotionen im Ausland umgehen können und was uns in schwierigen Situationen helfen kann. Am Nachmittag planten wir unseren Aussendegottesdienst, der für die Freiwilligen des BDKJ bereits am Freitag stattfinden sollte. Abends schrieben wir in der Tagebucheinheit einen Brief an uns selbst in einem Jahr. Danach lauschten wir weiteren interessanten Erfahrungsberichten von Clara, die ihren WFD in Óbidos (Brasilien) absolvierte und von Sarah, die in Rulenge (Tansania) eingesetzt war. Anschließend ließen wir den Abend gemütlich mit dem Film „Was bleibt?“ von weltwärts ausklingen.

Der Donnerstag war geprägt von einem sensiblen, aber wichtigen Thema: sexualisierte Gewalt. In einer Präventionsschulung lernten wir wichtige Begriffe und Definitionen diesbezüglich kennen und beschäftigten uns mit Warnsignalen, sowie Handlungsmöglichkeiten im Ernstfall. Anschließend konnten wir praktische Techniken zur Selbstbehauptung kennenlernen und diese auch direkt anwenden. Die letzte Tagebucheinheit des Seminars stand unter dem Motto „Mut“.

Am letzten Tag begannen wir mit der Einheit, „Krisenmanagement“, in der wir uns mit möglichen Herausforderungen im Einsatzland und dem Umgang damit auseinandersetzten. Nach dem Packen und Aufräumen versammelten wir uns zu einem abschließenden Impuls im Garten: Jede*r von uns entzündete eine Kerze und sprach einen Wunsch für das bevorstehende Jahr aus. Während sich die Freiwilligen des Bistums Bamberg auf den Heimweg machten, feierten die BDKJ-Freiwilligen gemeinsam mit ihren Familien den Aussendegottesdienst – ein schöner und emotionaler Abschluss.

Wir blicken auf eine intensive und lehrreiche Woche zurück. Neben spannenden Themen rund um unsere Einsätze haben wir uns auch viel mit uns selbst auseinandergesetzt und konnten uns mental auf das bevorstehende Auslandsjahr vorbereiten. Neue Freundschaften sind entstanden und wir sind als Gruppe zusammengewachsen. Umso schwerer viel uns dann der Abschied voneinander. Viele von uns werden sich erst im September 2026 beim Rückkehrseminar wiedersehen. Gleichzeitig steigt die Vorfreude immer mehr und wir blicken erwartungsvoll auf ein aufregendes Jahr im Ausland.

Bericht von Anna Roßmann und Justina Heuler
- aus dem Bistum Würzburg an der Einsatzstelle in Mtwara, Tansania