Würzburg (POW) Die kirchliche Medienarbeit liegt ihm auch im Ruhestand am Herzen: 85 Jahre alt wird am Donnerstag, 3. Januar 2008, in Würzburg der frühere Ordinariatsrat Prälat Berthold Lutz. Mehr als 45 Jahre engagierte er sich in der Medienarbeit: 1953 wurde er als Kaplan für literarische Arbeiten freigestellt. 1956 beauftragte ihn Bischof Dr. Julius Döpfner mit dem Aufbau einer Diözesanstelle für kirchliche Bücherei- und Öffentlichkeitsarbeit. Während der Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland von 1972 bis 1975 in Würzburg leitete er das Pressezentrum. 1983 wurde er zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt, 1991 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Von 1983 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1998 hatte Lutz als Ordinariatsrat Sitz und Stimme im Geistlichen Rat. Am Engagement der Katholischen Kirche in den Neuen Medien wirkte er von 1985 bis 1989 als Beauftragter für Neue Medien der bayerischen Bischöfe maßgeblich mit. Ab 1977 gehörte die Gestaltung des „Kirchenzelts“ auf der Mainfrankenmesse zu seinen Aufgaben.
Als Medienreferent des Bistums war Lutz verantwortlich für die Einrichtungen, die unter dem Dach des Medienreferats arbeiten: Von der AV-Medienzentrale über die Katholische Bücherei-Arbeit (KBA), die Pressestelle des Ordinariats (POW) und das Referat „Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde“ bis zum Würzburger katholischen Sonntagsblatt und der Redaktion „Kirche im Lokalfunk“. Auch als Seelsorger engagierte sich der Priester: Mehr als 40 Jahren wirkte er als Hausgeistlicher bei den Maria-Ward-Schwestern in Würzburg. Berthold Lutz war nach dem Theologiestudium ab 1945 und der Priesterweihe am 4. Dezember 1949 zunächst Kaplan in Würzburg-Heilig Kreuz und Mömlingen. Ab 1953 schriftstellerisch tätig, verfaßte er eine Reihe von Jugendbüchern und redigierte zwei Jugendzeitschriften, die in dem von ihm mitbegründeten Arena-Verlag erschienen sind. Insgesamt erreichten seine 22 Bücher eine Auflage von über einer Million. Ab 1956 baute Lutz die Fachstelle für Kirchliche Bücherei- und Öffentlichkeitsarbeit (KBA) auf, deren Direktor er bis 1989 war. Binnen zwei Jahren waren 260 Pfarrbüchereien gegründet. 1958 kamen der „Bücherzoo“ für Kinder- und Jugendliche und die „Buch-Etage“ für Erwachsene dazu. Heute verleihen die rund 300 Büchereien im Bistum, die 1975 eingerichtete Liborius-Wagner-Bücherei in Würzburg und die KBA-Zentralbibliothek mit Fernleihe jährlich über eine Million Medien.
(5107/1707)